November

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Blühn im November die Bäume auf’s Neu’, dann währet der Winter bis zum Mai

 

Herbstimpressionen im November

Der späte Herbst begeistert mit seiner reichen Farbenpracht

Na das wollen wir mal nicht hoffen. Schließlich sollen sie sich nun ausruhen und neue Kraft für das nächste Jahr tanken. Um Ihnen diese Zeit zu verkürzen, gebe ich heute wieder ein paar Gartentipps für den Arbeitskalender. Wie? Sie haben ihren Schuppen schon aufgeräumt und die Gartengeräte geputzt und eingeölt?

Wenn sich der Frost im November noch nicht zeigt, können Sie Ziersträucher, Klettergewächse und Rosen pflanzen. Der Oktober lauert mancherorts mit warmen und trockenen Perioden. Im November gibt es viele feuchte, kühle Tage, die dafür besser geeignet sind. Die letzten Blumenzwiebeln freuen sich darauf, nun endlich in der Erde zu verschwinden und so manche Hainbuchenhecke kann im milden Novemberwetter angelegt werden.

Tipp: Schauen Sie im Gartencenter Ihres Vertrauens vorbei. Es gilt, diverse Schnäppchen an Frühlingsblühern, Narzissen, Tulpen und anderen günstigen Pflanzen zu erhaschen, da diese verbilligt angeboten werden. So lange der Boden offen ist und Sie ausreichend Platz im Garten haben, versenken Sie die reiche Beute. Schlimmstenfalls blühen die bis zum 1. Advent verbuddelten Zwiebeln im nächsten Jahr etwas später.

Die Königin im Garten braucht wieder etwas mehr Aufmerksamkeit. Es scheiden sich ja die Geister und so manches Streitgespräch im Garten wurde um den Schnitt der Rosen gefochten. Herbst oder Frühling – Frühling oder Herbst? Das macht wohl jeder nach seinen eigenen Erfahrungen. Ich schneide die Rosen erst im Frühjahr. Dann sieht man genau, welche Teile erfroren sind und kann entsprechend einkürzen. Das Kürzen der Rosen im Herbst kann dazu führen, dass die ganze Pflanze bis zur Wurzel durchfriert und somit das Zeitliche segnet.

Um die Überlebenschancen der Rosen zu erhöhen, werden die Wurzelbereiche mit Erde angehäufelt. In besonders strengen Wintern freuen sie sich über eine zusätzliche Schicht aus wärmendem Tannen-, Fichten- oder Kiefernreisig. Bei Rosen-Hochstämmen sitzt die empfindliche Veredelungsstelle nicht in der Erde. Wickeln Sie diese mit Stroh oder Holzwolle ein. Eine andere Möglichkeit: Heben Sie neben dem Hochstamm eine kleine Grube aus, biegen die Krone vorsichtig nach unten und bedecken diese mit Erde. Ein paar zusätzliche Fichtenzweige schützen ihre Pflanze perfekt vor den kalten Wintertagen. Kletterrosen wiederum erhalten eine schützende Hülle, indem Sie Fichtenzweige an den langen Trieben festbinden. Sie sind an der Hauswand extremsten Witterungsbedingungen ausgesetzt.

Wenn die ersten kalten Nächte vor der Gartentür stehen, decken Sie ihre Chrysanthemen und Myrtenastern mit einer Folie ab. Mit ein wenig Glück können Sie den ein oder anderen bunten Blumenstrauß noch vor den eisigen Temperaturen in die eigenen vier Wände retten. Dieser letzte Abschiedsgruß hält sich sehr lange in der Vase.

 

Wenn der November blitzt und kracht, im nächsten Jahr der Bauer lacht.

 

Es muss ja nicht gleich ein Gewitter sein; andauernder Nieselregen reicht ebenfalls, um uns die letzten Tage im Gartenjahr zu vermiesen. Aber eben, Pflanzen Tiere und Boden haben sich diese Ruhepause redlich verdient. Schließlich erwarten wir im nächsten Jahr wieder einen üppig blühenden Garten und reiche Ernten. Selbst ein grauer Morgennebel kann begeistern, wenn sich die Sonne ihren Weg durch das nasse Element bahnt und den Tag begrüßt.

Novemberfrost an Rosen

So manche Rose hat im Winter mehr Stacheln als in der frostfreien Zeit

Kräuterliebhaber werden es zu schätzen wissen, wenn sie noch die ein oder andere Engelwurz- oder Beinwellwurzel im Garten ausgraben können. Ebenso werden die letzten Meerrettich- und Petersilienwurzeln vor dem nahenden Frost gerettet und eingelagert. In der kalten Jahreszeit verleihen sie vielen schmackhaften Gerichten eine würzige Note. Für das frische Grün im Haus graben Sie einen Schnittlauchballen aus und lassen ihn neben dem Beet einmal ordentlich durchfrieren. Danach wird er umgetopft und darf in die warme Küche. An einem hellen Standort wird er ihnen den ganzen Winter über reichlich gesundes Blattwerk schenken.

Ausgefuchste Gärtner haben bereits vor Wochen neue Saaten von Barbarakraut, Petersilie, Löffelkraut und Winterportulak in der Erde versenkt und können nun die ersten bescheidenen Ernten einfahren. Für das Versetzten von robusten Staudenkräutern wie Liebstöckel, Oregano, Beinwell oder Beifuß  ist es im November ebenfalls noch nicht zu spät.

Aber auch Beerensträucher und Obstbäume werden an frostfreien Tagen gepflanzt – junge Bäumchen mit einem Stützpfahl gesichert. Die Herbst- und Winterstürme können den Gewächsen arg zusetzen und sie im ungünstigsten Fall entwurzeln. Ein oder zwei Schaufeln Erde um die Baumscheibe erhöhen ebenfalls die Standfestigkeit der neuen Gartenbewohner. Kalte Tage eigenen sich zum Auslichten der Baumkronen. Dabei werden gleichzeitig alle am Baum verbliebenen Fruchtmumien entfernt.

 

Gefriert im November schon das Wasser, wird der Januar umso nasser.

 

Was für den Grün- und Rosenkohl vonnöten ist um den Eigengeschmack zu vervollkommnen, kann für die gefüllte Regenwassertonne das Ende bedeuten. Frost hat eben nützliche und zerstörerische Fähigkeiten. Wer seinen Zichorien- und Feldsalat mit ein wenig Reisig abdeckt, erntet von diesen Vitaminspendern den ganzen Winter über.

Pokern Sie nicht zu lange mit Väterchen Frost. Ihre noch in der Erde verbliebenen Früchte wie Sellerie, Möhren, Rote Bete und Chicoreewurzeln werden es ihnen danken, wenn sie rechtzeitig in das schützende Lager dürfen. Eingeschlagen in feuchten Sand hält sich dieses Gemüse meist mehrere Monate. Wirsing, Rot- und Weißkohl wird ebenfalls geerntet. Wenn Sie einen eher warmen Keller besitzen, empfiehlt sich die Lagerung im Frühbeet oder einer Gemüsemiete. Zuckerhut, Endivien und Brokkoli trotzen den gemäßigten frostigen Graden. Sie können auf den Beeten verbleiben und bei Bedarf beerntet werden.

Wer dem Namen seines Frühbeetes alle Ehre machen möchte, sollte dieses schon im November vorbereiten, da der Boden erfahrungsgemäß noch nicht durchgefroren ist. Im Frühjahr und vor allem bei langen Frostperioden werden Sie Schwierigkeiten haben, dass Frühbeet anzulegen. Die Erde wird dabei 60-70 cm ausgehoben und das entstandene Loch mit Laub gefüllt. Nun legen Sie ihre Abdeckung über das Frühbeet. Ab Februar kommt dann eine Ladung Pferdemist in das vorbereitete Beet, damit die jungen Pflänzchen mit warmen Füßen wachsen. Das Laub lässt sich mühelos entfernen, da es nicht festfriert.

Ebenso werden Hoch- oder Hügelbeete nun hergerichtet. Aus im Haushalt anfallenden organischen Abfällen, die kontinuierlich aufgeschichtet werden, entstehen wertvolle Anbauflächen, die ausreichend Nährstoffe für die Frühjahrsaussaat bereithalten. Probieren Sie es aus. 😉

Ihre Gartenabfälle fühlen sich jetzt auf dem Komposthaufen oder der Kompostmiete wohl. Allerdings werden nur die gesunden Pflanzenabfälle kompostiert. Kranke und von Schädlingen durchsetzte Rester werden anderweitig entsorgt oder verbrannt. November ist auch die Zeit der ausgiebigen Regenfälle. Decken Sie ihren Komposthaufen ab, wenn die Niederschläge überhandnehmen, damit das wertvolle Material nicht fault.

Vogelhaeuschen im Kleingarten

Ein Vogelhäuschen im Winter – für naturverbundene Kleingärtner eine Selbstverständlichkeit

Denken Sie aber im Winter auch an unsere Vögel, die selten ausreichend Nahrung finden. Sie machen sich nun über die letzten Samenstände und verbliebenen wilden Beeren her. Ein Vogelhäuschen, das kontinuierlich mit Futter gefüllt wird, erfreut nicht nur Ornithologen oder die, die es werden wollen. Wer einmal beobachtet hat, wie sich die kleinen und großen Piepmätze um die dargereichte Nahrung streiten, betrachtet die Natur und deren Lebewesen mit anderen Augen.  Der Gang in den winterlichen Garten wird belohnt – Versprochen. Und die Vögel werden es Ihnen danken, indem sie im Frühjahr in ihrem Garten am lautesten musizieren. 😉

Zum Thema Pflanzenschutz: Diese kleine runden weißen Eier haben Sie sicher auch schon in ihrem Garten entdeckt? Es sind Schneckeneier, denen Sie im nächsten Jahr als ausgewachsene Übeltäter wieder über den Weg laufen, sofern Sie jetzt keine geeigneten Maßnahmen ergreifen.

Die nützlichen Gartenhelfer wie Igel, Regenwurm & Co freuen sich hingegen über jeden Gehölzabfall- oder Laubhaufen, in dem sie ein Winterquartier finden. Im zeitigen Frühjahr machen sich die meisten wieder auf Nahrungssuche. Da viele Insekten wie Florfliegen und Schmetterlinge ebenfalls ihre Überwinterungsmöglichkeiten aufsuchen, empfiehlt es sich nicht mehr, im Gartenschuppen eine intensive Säuberungsaktion durchzuführen.

Ziehen Sie sich stattdessen in ihre häuslichen Gefilde zurück und genießen einen warmen Tee. Sie haben es sich verdient. 🙂

 

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