September

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Spätestens Anfang September ziehen die Pfingstrosen im Garten um. Die Beete werden dafür gut vorbereitet. Hier gilt: Je früher die Stauden an ihren neuen Standort gepflanzt werden, desto besser können sie bis zum Winter noch einwurzeln. Auch die selbst gesäten zweijährigen Sommerblumen bekommen jetzt einen schönen Platz auf dem Beet.

Immergrüne Pflanzen werden auch im September in die Erde gesetzt. Rhododendron, verschiedene Nadelgehölze und Buchsbaum werden jetzt so bald wie möglich angepflanzt. Wem die eigene Hecke aus immergrünen Nadelgehölzen nicht gefällt, kann diese im September noch schneiden.

Der September ist aber auch der Monat der Samenernte. Die vielfältigen Samenstände reifen überall und der achtsame Gärtner sammelt diese als Vorrat an Vogelfutter für den Winter, zum eigenen Verbrauch im neuen Jahr oder gar als Tauschobjekt, ein. Hohe Gräser und die beliebten Astern können sie getrost stehen lassen. Deren Samen dienen den Vögeln im Winter direkt als Nahrungsquelle. Geschnitten werden vorwiegend alles an Pflanzenmaterial, dass sich für Trockensträuße eignet. So z. B. Schleierkraut, Zierschafgarben, Silberlinge, verblühter Origano, Jungfer im Grünen, Lampionblumen und andere Gräser.

Wer den Sonnenblumen, Tagetes, Wicken, Kapuzinerkresse oder den Ringelblumen in seinem Garten ein Plätzchen gönnt, kann auch hier reichhaltigen Samen ernten. Dieser ist meist mehrere Jahre haltbar und so mancher hat seine Gartenleidenschaft durch eine verschenkte Samentüte wieder entdeckt. 😉

Sonneblume

Sonneblume

Zwiebelblumen werden in der 2. Septemberhälfte in den Boden gebracht. Sie haben doch rechtzeitig eingekauft und bestellt? Im nächsten Jahr blühen die früh gesetzten Zwiebeln dann als Erste. Sehr schön passen diese zwischen Bodendecker oder unter Sträucher. Verwildernde Zwiebelblumen wie Traubenhyazinthen, Schneeglöckchen, Wildkrokusse, Anemonen, Wildnarzissen, Scilla und Winterlinge tauchen jedes Jahr an neue Plätzen auf und bringen Abwechslung in den Garten.

Wer lieber großblütige Hyazinthen, prachtvolle Narzissen oder Tulpen mag, pflanzt diese ebenfalls im September am besten auf die Beete oder zwischen andere Stauden. Wühlmäusen schmecken die Tulpenzwiebeln übrigens am besten. Falls sie ein Wühlmausproblem im Garten haben, setzen sie statt den Tulpenzwiebeln besser die gifthaltigen Narzissen, da diese von den Mäusen verschmäht werden.

Abgetragene Himbeerruten werden auch im September abgeschnitten. Es ist sozusagen höchste Eisenbahn dafür. Pro Pflanze lassen Sie 8-12 Jungtriebe stehen. Bei Brombeeren werden nur 4-6 Jungtriebe am Strauch belassen. Sie wollten noch fix ein Erdbeerbeet anlegen? Dann haben Sie in diesem Monat noch Gelegenheit dazu. Alte und neue Erdbeerpflanzen freuen sich außerdem über etwas Dünger, Kompost und eine schützende Mulchdecke. Die Erdbeerpflanzen brauchen dieses Kraftfutter jetzt, weil sie noch die Anlage für die Blüten im nächsten Jahr bilden.

Einmachen, ernten, lagern – im September gibt es noch reichlich Gemüse und Obst im eigenen Garten. Unter anderem erfreut frischer Pflaumenkuchen die Gaumen der fleißigen Sammler. Den Rest der Pflaumen können Sie einkochen zu Mus verarbeiten, einfrieren oder trocknen. Probieren Sie auch mal folgendes Rezept: Schneiden Sie die Pflaume zur Hälfte ein und entfernen den Stein. Nun setzten Sie eine Mandel in die Pflaume und trocknen diese in einem Dörrgerät oder im Backofen bei 50-60 Grad. Falls Sie einen Backofen zum trocknen verwenden, sollten Sie die Tür nicht ganz schließen, damit die Feuchtigkeit entweichen kann. Ein Kochlöffel, zwischen die Tür des Backofens geklemmt, leistet hier ganz gute Dienste. Wenn im Winter dann der kalte Wind um die Ecken der Häuser weht, werden Sie die gefüllten Trockenpflaumen mit Genuss verzehren. In ihnen stecken noch die vielen Vitamine eines reichen Erntejahres.

Den richtigen Zeitpunkt der Reife für die Birnen und Äpfel gilt es im September nicht zu verpassen. Eine leichte Drehung und die Früchte lassen sich leicht lösen? Dann ist es soweit. Eingelagert werden nur einwandfreie und gesunde Früchte. Das Fallobst wird sofort zu Gelee, Marmelade und Mus verarbeitet oder frisch verspeist.

Für Naturgänger bieten sich noch weitere vitaminreiche Ernten an. Falls Sie keine Holunderbeeren, Hagebutten oder Ebereschen im eigenen Garten haben, finden Sie diese in Unmengen in der Nähe von Wiesen, Wäldern und Äckern. Das süße Ergebnis lohnt sich; scheuen Sie keine Mühe und die Natur wird sich mit ihrer Geschmacksvielfalt erkenntlich zeigen.

Wer einen Kräutergarten sein Eigen nennen kann, wird an warmen Septembertagen sicher die Ernten der Zitronenmelisse und der Pfefferminze schätzen. Nach einem ersten Schnitt sind diese nochmal nachgewachsen. Zusammen mit dem Schnittsellerie werden nun bunte Trockensträuße gebunden und zum trocknen aufgehängt. Ebenfalls als Wintervorrat ernten wir die Samen von Dill und Fenchel. Leider reifen die Samenstände dieser beiden Doldenblütler nicht gleichzeitig. Wenn sie bräunlich verfärben, ist die höchste Zeit zum Schnitt. Es wird sicher nicht ausbleiben, dass ein Teil dieser wertvollen Samen zu Boden fällt. Das ist auch nicht weiter schlimm, denn so ersparen sie sich das erneute Aussäen.

Kräuterküche

Kräuter über Kräuter

 

Baldrian haben sie ebenfalls im Garten? Dann graben Sie nun die Wurzeln aus, um diese zu trocknen. Auch er wird Ihnen in der kalten Jahreszeit von Nutzen sein und Ihre Abwehrkräfte stärken. Winterharte zweijährige Kräuter wie das Barbarakraut, das Löffelkraut und die kraus- bzw. glattblättrige Petersilie säen Sie am besten noch Anfange des Monats aus.

Gemüse gibt es im gut sortierten Garten auch noch reichlich zu ernten. Paprika, Gurken, Tomaten, Zucchini und Kürbis reifen bei milden Temperaturen hervorragend nach. Falls die Temperaturen den empfindlichen Südländern zu schaffen machen, decken Sie diese einfach mit Folie ab. Die letzten Knoblauchknollen und Zwiebeln werden nun bei trockenem, warmen und sonnigem Wetter aus dem Boden gezogen. Wichtig ist, dass diese Wurzelgemüse trocken in das Winterlager einziehen. Erste Ernten von Endivien, Gemüsefenchel, Chinakohl erfreuen die frische Küche. Auf dem Speiseplan stehen ebenfalls Rettich, Radieschen, Kohlrabi, Sommersalate und Spinat und sorgen für eine abwechslungsreiche Tafel.

Binden Sie die Endivien zusammen, damit die Herzblätter bleichen. Ernten Sie ihren Weißkohl im September und stellen Sie ihr eigenes Sauerkraut im Steinguttopf her. Es ist lange haltbar und schmeckt nicht nur zu Eisbein und Bratwurst. Brokkoli ist auch ein gern gesehener Gast im Gemüsegarten. Selbst die ersten Fröste schaden ihm nicht und seine zarten grünen Röschen treiben noch lange nach.

Kartoffeln werden, sofern noch nicht erledigt, auch spätestens im September ausgebuddelt. An warmen und trockenen Tagen bleibt bei der Ernte nicht soviel Erde an den Knollen haften und sie gelangen trocken in das Vorratslager. Rote Bete, Sellerie und Möhren können so lange wie möglich auf den Beeten verbleiben und werden bei Bedarf frisch geerntet. Sie wandern erst in das geschützte Winterquartier, wenn stärkere Fröste drohen.

Allerlei aus dem Garten

Allerlei aus dem Garten

Schwarzwurzeln und Lauch, sofern winterhart, bleiben auf den Beeten und werden erst gezogen, wenn die Küche nach Nachschub schreit. Sie vertragen eine längere Frostperiode ohne Probleme. Grünkohl und Rosenkohl freuen sich ebenfalls auf den Frost, da sie erst dann die ihnen enthaltene Stärke zu Zucker umwandeln und vorzüglich schmecken. Nur die Spitzen der Rosenkohlstauden werden im September heraus gebrochen; dadurch wird die gesamten Wachstumskraft der Pflanze nun auf die Röschen gelenkt.

Wer noch etwas Samen von Spinat oder Feldsalat auftreiben kann, sollte diesen in den warmen Boden legen. Im zeitigen Frühjahr freut man sich dann über erste Ernten des frischen Blattgrün. In milden Gegenden sollten Sie den Versuch wagen und frühe Möhrensorten aussäen. Decken Sie aber die jungen Pflänzchen der Möhren über den Winter mit Fichtenreisig ab.

Ebenfalls ausgepflanzt werden Anfang September noch vorgezogene Endivienpflanzen. Frischer Salat ist in dieser Zeit kostbar, auch wenn die Köpfe nicht mehr ganz so groß werden. Wer auf Nummer sicher gehen will, pflanzt den Salat in das Gewächshaus oder Frühbeet. Dort sind sie vor ungünstigen Wetterbedingungen geschützt. Zeit wird es nun auch, um die Knoblauchzehen zu versenken. Sie fühlen sich auf den Erdbeeren oder zwischen den Rosen ebenso wohl wie auf dem Gemüsebeet. Rhabarber-Fans bringen pflanzen im Frühherbst ihre neuen Stauden, damit diese schon im nächsten Frühjahr kräftig austreiben.

Leimringe werden nur um die Obstbäume gebunden, wo Frostspannerraupen auftauchen, denn um diese Jahreszeit sind auch viele andere nützliche Insekten unterwegs, die den Rinden der Bäume Schutz finden. Fallobst das von Monilia oder Obstmaden befallen wurde, darf nicht am Boden liegen bleiben. Verwerten können Sie die Früchte möglicherweise aber noch in der Küche. Auf ihren späten Kohlsorten sammeln Sie die letzten Kohlweißlingsraupen ab.

Teich mit Seerose

Teich mit Seerose

Die Tage vergehen im Herbstlicht und in den Nächten bildet sich hier und da schon Tau. Es wird kühler im September und die Sommerhitze ist in diesem Jahr eindeutig vorbei. Der Herbstau legt sich sanft in die Netze der Spinnen und die stolzen Japananemonen und Dahlien recken ihre Blüten in jeden Sonnenstrahl, den sie erhaschen können. Die obstbeladenen Bäume und blühenden Blumen eines langen Gartenjahres verkünden das unausweichliche Ende dieses Lebenzyklus. Mit leiser Wehmut im Herzen betrachtet der Gärtner sein Stück Land. Abschied liegt in der Luft – aber nicht für lange, denn nächstes Jahr erstrahlt die Gartenpracht in neuer Frische.

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